Name
Der Name der Republik Chile stammt mit ziemlicher Sicherheit aus der Eingeborenensprache, in der ‚chili’ „Land am Ende der Welt“ bedeutet.
Lage - Allgemein
Chile zieht sich auf einer Gesamtlänge von 4.300 km entlang der Pazifikküste bis zur Magellan-Straße und zum berüchtigten Kap Hoorn. Die mittlere Breite des Landes beträgt im Durchschnitt etwa 190 km, an manchen Stellen sogar nur 90 km. Im Norden ist die West-Ost Ausdehnung mit 450 km am größten. Chiles Nachbarn sind im Norden Peru, im Nordosten Bolivien, im Osten Argentinien, im Westen wird es vom Pazifik begrenzt. Die Magellanstraße verbindet den Pazifik mit dem Atlantik. Südlich der Magellanstraße liegt die Insel Feuerland, deren westlicher Teil zu Chile gehört, der östliche aber zu Argentinien. Außerdem gehören noch die im Pazifik gelegenen Osterinseln und die Juan-Fernández-Inseln zu Chile.
Der höchste Berg des Landes ist gleichzeitig auch der größte Vulkan der Welt. Es ist der Ojos del Salado mit 6.893 m Höhe, an der Grenze zwischen Chile und Argentinien. Er gilt als ruhender Vulkan mit nur gelegentlichen Ausstößen von Wasser- und Schwefeldämpfen. Insgesamt besitzt Chile etwa 130 aktive Vulkane, die alle in den Anden liegen.
Zeitzone
Im Sommer beträgt der Zeitunterschied zu Chile -6 Stunden, im Winter -4 Stunden, da Chile während unserer Wintermonate (in Chile Sommer) auf Sommerzeit umstellt.
Geographie
Durch die beiden Anden-Hauptkämme Cordillera de la Costa und Cordillera de los Andes wird das Land in Nord-Süd-Richtung gegliedert. Die Küstenkordillere erreicht eine Höhe von bis zu 2.000 m, die Hauptkordillere von bis zu 7.000 m. Dazwischen liegt das Längstal “Valle Longitudinal“, in dem auch der größte Teil der Bevölkerung lebt.
Durch die extreme Ausdehnung wird Chile in 5 Regionen, die sich von Nord nach Süd erstrecken, eingeteilt:
Der „Kleine Norden“ besteht aus Strauchsteppen in denen fruchtbare Felder liegen, die den Anbau von Obst, Oliven und Gerste ermöglichen.
Mittelchile besteht hauptsächlich aus dem „Valle Longitudinal“, einem 600 km langen Tal, das zwischen der Küstenkordillere im Westen und der Andenhauptkette im Osten liegt. Die wichtigsten Städte sind die Hauptstadt Santiago de Chile, Valparaíso und Concepción. Durch das milde Winterregenklima ist hier eine extensive Agrarwirtschaft möglich (Obst, Getreide, Gemüse, Wein). Außerdem haben viele Industriebetriebe hier ihren Sitz. 80 km südöstlich von Santiago liegt das größte Kupferbergwerk der Welt „El Teniente“. Durch die zahlreichen Arbeitsplätze konzentriert sich die Mehrzahl der Bevölkerung in Mittelchile, das aber nur 12,5 % der Landesfläche ausmacht. Die klimatisch sehr begünstigte Lage und die schönen Sandstrände entlang des Küstenabschnitts locken Einheimische und Touristen gleichermaßen an.
Im „Kleine Süden“ ist die wichtigste Stadt Temuco. Die Landschaft ist geprägt von zahlreichen Seen und bewaldeten Bergen, so dass der Kleine Süden auch gerne als „chilenische Schweiz“ bezeichnet wird. Die meisten deutschen Einwanderer ließen sich aufgrund des kühl gemäßigten Klimas und der heimatlich anmutenden Landschaft hier nieder.
Geschichte
Die Urbevölkerung wurde, wie überall in Südamerika, zuerst von den Inkas unterworfen, später von den Spaniern, die das Land in ihr Vizekönigreich Peru eingliederten. 1818 wurde die Unabhängigkeit ausgerufen. Von 1879 – 1883 war Chile im Salpeterkrieg mit Peru und Bolivien verwickelt, den Chile für sich entscheiden konnte. Die Weltwirtschaftskrise im Jahre 1925 traf die Bevölkerung von Chile schwer. Durch den Abbau von Salpeter hatte sich im Land ein gewisser Wohlstand entwickelt. Naturkatastrophen, soziale Unruhen und mehrere Machtwechsel verschärften die Lage noch, die 1973 in einem Militärputsch endete. Die Schreckensherrschaft Augusto Pinochets begann und mehrere Hunderttausend Chilenen flüchteten ins Exil. 1989 wurde nach 15-jähriger Diktaturherrschaft erstmals wieder frei gewählt. Die neue Regierung versuchte Pinochet zur Rechenschaft zu ziehen, er starb jedoch am 10.12.2006 ohne je verurteilt worden zu sein. Die folgenden Regierungen versuchten mit den Folgen der Arbeitslosigkeit und wirtschaftlichem Abschwung fertig zu werden, mit erkennbarem Erfolg. Am 17.01.2010 wurde Sebastián Piñera zum neuen Präsidenten gewählt. Auch Teile des Parlaments wurden neu gewählt. Man erwartet, dass auch die neue Regierung sich mit den Problemen der Arbeitslosigkeit und der Tarifautonomie befasst.
Flora und Fauna
In den 5 Regionen gedeihen ganz unterschiedliche Pflanzen.
Während im „Großen Norden“ kaum Vegetation anzutreffen ist, bietet der Salzsee „Salar de Atacama“ den Lebensraum für eine größere Zahl an Flamingos, Nandus, Lamas und Alpakas. Der Halbwüste schließt sich weiter südlich Buschland mit Farmland an. Am vegetationsreichsten ist Mittelchile mit Eichen, Pappeln und Eukalyptus sowie ausgedehnten Weinanbauflächen.
Einer der bekanntesten Bäume Chiles ist die „Araukarie“, die auch in unseren Breiten wächst, und bei uns meist „Affenschwanzbaum“ genannt wird.
Im Gebirge des Südens leben Lamas und die höckerlosen südamerikanischen Kamele (Vicuñas). Ansonsten ist Chile, im Vergleich zu den anderen Ländern Südamerikas, relativ artenarm. Adler, Kondor, Chinchilla und Nutria sind Vertreter der einheimischen Tiere.
Wirtschaft
Wirtschaftlich gesehen besitzt Chile viele wertvolle Bodenschätze, wie Salpeter, Kupfer, Silber und Gold. Bei Abbau von Salpeter fällt auch Jod an, zu dessen Hauptlieferant Chile in den letzten Jahren geworden ist. Trotz der vielen Industriebetriebe ist die Bevölkerung Chiles immer noch arm, da die Arbeitslosigkeit hoch ist und die Regierungen im Laufe der Jahrzehnte wirtschaftlich falsche Entscheidungen trafen (zuerst Enteignung, dann Rückgabe und schließlich wieder Verstaatlichung von Farmland und Industriebetrieben). Es fehlt an ausgebildetem spezialisiertem Personal, sowohl in der Landwirtschaft als auch im Bergbau. So arbeiten viele Betriebe unwirtschaftlich und müssen mit der Zeit schließen. Einen neuen Wachstumssektor hat sich Chile mit dem Weinanbau und den Lachszuchtanstalten geschaffen.
Mitgliedschaften
Chile ist Mitglied bei den Vereinten Nationen (UN), der Weltbank, dem Internationalen Währungsfond (IWF), der Andengemeinschaft und der Gemeinschaft für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sowie anderen südamerikanischen Wirtschaftszusammenschlüssen.
Bevölkerung
Die Republik Chile hat 16,6 Millionen Einwohner, wovon 90 % Mischlinge zwischen Indianern und Spaniern sind. Der Anteil der reinblütigen Indianer liegt bei nur noch 10 %, da die meisten Ureinwohner ausgerottet wurden. Von der ursprünglichen Bevölkerung sind eigentlich nur noch die Araukanier, oder Mapuche, übrig. Ihren Namen haben sie von der Araukarie, dem Affenschwanzbaum, dessen Samen im Winter ihre Hauptnahrungsquelle darstellte. Auch heute werden diese Samen noch von bedürftigen Familien gesammelt. Die Araukanier haben noch ihre Sitten und Gebräuche beibehalten und beanspruchen auch in unserer modernen Welt ihren Platz im Staatsleben von Chile. Nicht immer gehen die politischen Aktionen dieses kriegerischen Stammes, der den Spaniern schon riesige Probleme bereitet hat, ruhig und friedlich zu.
Religion
Der Großteil der Bevölkerung sind Anhänger der römisch-katholischen Kirche. In den letzten Jahren hat die Zahl der protestantischen Gläubigen zugenommen. 20 % pflegen eine andere Religion, z.B. die Mapuche, die noch Naturreligionen anhängen.
Sprache
Die Amtssprache der Republik Chile ist Spanisch. In einigen Teilen, vor allem im „Längstal“ und im „Kleinen Süden“, wird auch Englisch oder Deutsch verstanden. Die Urbevölkerung, Mapuche, sprechen teilweise noch ihre alte Stammessprache Mapudungun.
Essen und Trinken
Vor allem deftige Hausmannskost mit viel Fleisch vom Rind oder Huhn mit Kartoffeln und Reis dazu, kommen in Chile auf den Tisch, aber auch viele Meeresfrüchte und frischer Fisch. Folgende chilenische Gerichte sollte man sich nicht entgehen lassen:
- Pastel de Choclo (Maisauflauf mit Fleischfüllung)
- Empanadas (mit Fleisch, Käse oder Muscheln gefüllte Teigtaschen)
- Cazuela (Eintopf mit Rind oder Huhn, Mais, Kartoffeln und Reis)
- Asado (Grillfleisch vom Rind, Schwein oder Huhn)
Der chilenische Kaffee ist für Europäer eher mit Vorsicht zu genießen, da es sich hierbei meist nur um lösliches Kaffeepulver handelt. Auch wenn eine Espressomaschine in Sichtweite ist, ist die Kaffeequalität meist dennoch nicht überragend. Ein traditioneller Weinbrand aus Chile ist der Pisco. Hierbei handelt es sich um einen Traubenschnaps, der oftmals auch gemischt mit Cola getrunken wird.
Einreise
Für die Einreise nach Chile benötigen Reisende einen Reisepass,
der noch bis mindestens 6 Monate nach der Anreise gültig sein sollte. Im Flugzeug wird in der Regel eine Touristenkarte ausgeteilt, die bei der Ankunft vorgezeigt werden muss. Die Karte und der Reisepass sollten während der Reise immer mitgeführt werden. Bei einem Aufenthalt von
weniger als 90 Tagen wird kein Visum benötigt.
Medizinische Hinweise
Die aktuellen Informationen erhalten Sie bei Ihrem Hausarzt oder auf der Website des Centrums für Reisemedizin (CRM).
Strom
Die Stromspannung von Chile entspricht unserer von 220 V, allerdings sind die Steckdosen teilweise unterschiedlich. Daher empfiehlt es sich einen Adapter mitzuführen.
Sicherheit / Drogen
Unter https://www.auswaertiges-amt.de/ finden Sie die aktuellen Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes für Chile.
Der Drogenkonsum und –handel ist auch in kleinsten Mengen strengstens verboten. Strafen müssen in chilenischen Gefängnissen verbüßt werden.
Adressen
In Deutschland
Botschaft der Republik Chile
Mohrenstr. 42
10117 Berlin
https://www.embajadaconsuladoschile.de/
Weitere General- und Honorarkonsulate in Frankfurt am Main, Hamburg, München und Bremen.
In Chile
Botschaft der BRD
Casilla 220, Correo 30
Santiago de Chile
www.santiago.diplo.de
Auswärtiges Amt
Bürgerservice
Referat 040
11013 Berlin
Tel: (0 30) 50 00-0
https://www.auswaertiges-amt.de/
In Österreich: https://www.bmaa.gv.at/
In der Schweiz: https://www.eda.admin.ch/
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